SCHULPROJEKTE

Seit einigen Jahren haben Prävention und Sozialraumorientierung einen hohen Stellenwert in Solingen, was zu einer intensivierten Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schule führte.

Das Evangelische Familienhilfezentrum als Sozialraumpartner bietet in diesem Rahmen zwei verschiedene Projekte als Sozialkompetenztrainings für die Grundschulen im Sozialraum Solingen-Mitte an.

Mut tut gut

„Mut tut gut“ ist ein vom Familienhilfezentrum entwickeltes Projekt zur ressourcenorientierten Förderung der Sozialkompetenz von Grundschulkindern.

Schwerpunkt des Projektes ist die Förderung emotionaler und sozialer Fähigkeiten der teilnehmenden Kinder.

Neben der fortwährenden Bestätigung und Ermutigung hinsichtlich der bei jedem Kind vorhandenen individuellen (positiven) Eigenschaften und Begabungen gehört hierzu auch die Förderung von Fähigkeiten, die für das Handeln bedeutsamen Gefühle bei sich selbst und anderen wahrzunehmen, sie zu unterscheiden und angemessen auszudrücken.

Die Kinder können u.a. erleben, dass die Wahrnehmung von (alltäglichen) Situationen je nach der eigenen Blickrichtung, den eigenen Erfahrungen und der jeweiligen Umgebung sehr unterschiedlich sein kann. In einem weiteren Schritt können die Kinder sich in Form von einfachen Rollenspielen darin üben, mit möglichen (Wahrnehmungs-) Differenzen und Schwierigkeiten umzugehen. Angemessene und selbsterdachte Lösungswege wie „genau hinschauen – nachfragen – miteinander reden und zuhören“ werden dabei unterstützend durch entsprechende Symbole sichtbar gemacht und in der wiederholten Anwendung verinnerlicht.

Das gemeinsame Trommeln mit den Kindern ist ein wichtiges, wiederkehrendes Ritual im Projekt. Damit soll die Aufmerksamkeit der Kinder füreinander, das „aufeinander hören – in einen gemeinsamen Takt zu kommen“ erlernt und erfahren werden. Weiterhin besteht hier u.a. die Möglichkeit, auch mal den Takt angeben zu können, seine aktuelle Befindlichkeit auszudrücken usw.

„Mut tut gut“ wird in zehn aufeinanderfolgenden Wochenstunden im Rahmen des schulischen Unterrichts oder innerhalb einer Projektwoche angeboten.

Schulprojekt „Woww – Working on what works“

Das Projekt Woww ist ein lösungs-fokussierendes Programm in Grundschulen für Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen, Lehrern und Eltern, welches wir über zehn Wochen, eine Unterrichtstunde pro Woche, durchführen. Die Einheiten werden begleitet von Reflexionsgesprächen mit den Lehrerinnen und Lehrern.

Mit diesem Projekt soll der Blick auf das gelenkt werden, was im Unterricht, innerhalb der Klassengemeinschaft, in den Pausen, unter einzelnen Kindern und auch zu Hause gut funktioniert.

In den ersten Einheiten beobachten wir während des laufenden Unterrichts, was die Kinder gut machen und erzählen ihnen am Ende der Stunde davon. Die Kinder hören aufmerksam zu und sind stolz über diese Rückmeldung. Auch für die Lehrerinnen und Lehrer ist es oft überraschend zu hören, wie viele positive Beobachtungen wir machen konnten. In Gesprächen wird immer wieder deutlich, dass diese zum Teil aufgrund des stressigen Schulalltages untergehen und sie dadurch einen wieder positiveren Blick auf ihre Klasse bekommen.

Im nächsten Schritt unterstützen wir die Gesamtklasse dabei, ein Klassenziel zu formulieren und darauf hin zu arbeiten. Die Kinder bringen viele eigene Ideen ein und wissen genau, was gut läuft und was sie positiv verändern wollen. Sie formulieren Ziele, wie z.B. „respektvoll miteinander umgehen“, „anderen helfen“, „in der Pause darauf achten, wenn jemand alleine ist und sie/ihn fragen, ob sie/er mitspielen möchte“, „leise sein“. Mit Hilfe einer Skala schätzen die Kinder sich und überlegen gemeinsam, wie sie es schaffen können, „den Baum hoch zu klettern“.