Konstantin Eleftheriadis gibt im Gespräch mit Monika Janßen vom Diakonischen Werk Einblicke in seine Arbeit für die Flüchtlingshilfe
13. Oktober 2020
Unser langjähriger Mitarbeiter Konstantin Eleftheriadis und seine Frau Ionna Zacharaki haben am 19.09.2020 den Solinger Agenda Preis für ihr außerordentliches Engagement in der Flüchtlingshilfe auf Lesbos erhalten.
Ionna Zacharaki und Superintendentin Dr. Ilka Werner nach der Agenda Preisverleihung
Wortbeitrag von Ionna Zacharaki auf der Preisverleihung
Interview
Lieber Konstantin, ich gratuliere dir und deiner Frau herzlich zur Verleihung des Solinger Agenda Preises 2019!
Die geplante Agenda Preisverleihung am 05.09.2020 fiel aufgrund der Familientragödie an der Hasseldelle aus.
Der zweite Termin am 19.09.2020 stand schließlich im Schatten des Großbrandes im Lager Moria, der sich zehn Tage zuvor ereignete. Trotz dieses tragischen Ereignisses konnte deine Frau an diesem Tag den Solinger Agenda Preis 2019 für euer jahrelanges außerordentliches Engagement in der Flüchtlingshilfe auf Lesbos entgegennehmen.
Normalerweise ist eine Preisverleihung ein Anlass zum Feiern, aber deine Gefühlswelt war an diesem Tag sicherlich eine ganz andere?
Die Gefühlswelt ist natürlich belastet. Die Situation auf Lesbos …die ganzen Bilder…zu sehen, was da los war… Das war jedoch nicht der Grund, warum ich nicht dabei war. Natürlich ist das für jemanden, der dort aufgewachsen ist, dessen Elternhaus etwa 5 km Luftlinie von dem Dorf Moria entfernt ist und die ganzen Bilder, die ganze Geschichte, die ganze Entwicklung verfolgt und kennt, nicht schön. Auch nicht, wenn die ganze Insel mit dem Camp Moria gleichgesetzt wird und Parallelen gezogen werden mit dem Gefängnis Guantanamo.
Auf der anderen Seite verstehe ich die Preisverleihung als Anerkennung der Arbeit unserer Kooperationspartner. Vieles hätten wir nicht bewerkstelligen und umsetzen können, wenn wir diese Organisationen nicht hätten. Sie haben geduldig die ganze Arbeit gemacht. Wir haben das Programm durch die Spendenaktionen ermöglicht, aber es ist wichtig, die lokale Arbeit vor Ort zu stemmen. Die Organisationen, mit denen wir zusammengearbeitet haben, arbeiten alle ehrenamtlich. Die gesamte finanzielle Hilfe geht somit 1:1 zu Gunsten der Geflüchteten. Es werden keine Gelder für Verwaltungsaufgaben oder anderes verwendet. Das ist uns sehr wichtig, dies deutlich zu machen.
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